Zeitenwende im Verbandswesen
Mit der aktuellen „Zeitenwende“, die sich überwiegend aus der Digitalisierung speist, müssen sich Verbände den Herausforderungen der Zukunft stellen und ihre Identität als Marke neu definieren. Ursprünglich als Interessensvertretung gestartet hat die Institution Verband in den letzten 200 Jahren einen Wandel zum Dienstleister vollzogen und steckt nun erneut in einem Umbruch hin zum Förderer und Impulsgeber. Doch der Prozess vom Dienstleister und Partner zum Impulsgeber erfordert ein neues Rollenverständnis, das in allen Verbandsebenen nach innen und außen aktiv gestaltet und gelebt werden muss.
Warum das nötig ist? Ein Etikett ist schnell aufgeklebt, aber ein Produkt muss das daran geknüpfte Versprechen auch halten. Um als Impulsgeber und Förderer wahrgenommen zu werden, benötigen Sie eine klare Kompetenzausrichtung und ein hohes Vertrauen Ihrer Mitglieder. Grundsätzlich müssen Sie das Profil Ihres Verbands schärfen und Ihr Netzwerk stärken, indem Sie Ihre Mitglieder mit Mehrwerten und Alltagshilfen an sich binden.
Ziele, die Verbände stärken
Orientierung verschafft das Burmann Identitätsmodel, wonach die Persönlichkeit, die Werte, die Leistungen, die Kompetenzen und die Herkunft einer Marke systematisch analysiert und als Zustand oder Ziele festgelegt werden. Die kritische Analyse hilft in Folge konsistenter zu kommunizieren, Vertrauen aufzubauen und sich von Wettbewerbern zu differenzieren. Darüber hinaus lohnt es sich, eine ganzheitliche Digitalstrategie zu verfolgen und Antworten auf folgende Fragen zu finden:
- Wie treiben wir unsere Digitalisierung voran?
- Wie können wir interne Prozesse vereinfachen?
- Wie können wir digital sichtbarer werden?
Ob Buchhaltung, Mitgliederverwaltung oder Zeiterfassung – die Verwendung digitaler Tools und Medien verbessert interne Abläufe und vereinfacht die interne sowie externe Kommunikation mit Mitgliedern und anderen Interessensgruppen. Grundvoraussetzung für einen effektiven Einsatz bleibt jedoch der Faktor Mensch. Das heißt, dass die gezielte Förderung der digitalen Kompetenz auf Seiten der Mitarbeitenden und der Mitglieder ebenfalls bedacht werden sollte.
Mehrwerte, die Mitglieder binden
Um das Verbandsnetzwerk zu stärken und Mitglieder langfristig zu binden, gilt es das Vertrauensverhältnis zu fördern und echte Mehrwerte zu bieten. Vertrauen beschreibt eine Beziehung, die durch Verlässlichkeit geprägt ist. Rationales Vertrauen entsteht durch praktische Kenntnisse, Erfahrungen, Sicherheitsgarantien und Glaubwürdigkeit. Weshalb insbesondere eine transparente Kommunikation der Werte und Grundsätze, qualitative Standards und ein guter Kundenservice das rationale Vertrauen stärken. Deutlich schwieriger ist es, emotionales Vertrauen aufzubauen, da es ein hohes Maß an Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen und Freundlichkeit erfordert, um beim Gegenüber das Gefühl von Sicherheit und Fürsorge zu erzeugen. Es ist folglich wichtig, nicht nur transparent zu kommunizieren, sondern auch emotional ansprechenden Content bereitzustellen, um als Vertrauenspartner angesehen zu werden. Mit diesem Vertrauensvorsprung entsteht eine Reputation, die auch die Gewinnung von neuen Mitgliedern erleichtert.
Zentrale Fragen, die unmittelbar auf emotionale Vertrauensbildung abzielen sind:
- Wie holen wir unsere Mitglieder wieder näher an uns heran?
- Wie kommunizieren wir zeitgemäß mit unseren Mitgliedern?
- Wie können wir neue Mitglieder gewinnen?
Grundsätzlich wollen Mitglieder in ihren Belangen und Themen gesehen werden und sie erwarten echte Alltagshilfen. Um herauszufinden vor welchen Herausforderungen die Mitglieder in ihrem Berufsleben stehen, ist ein Perspektivwechsel ratsam.
Limitierender Faktor Nummer Eins sind fehlende Ressourcen. Wer mit seinen Diensten für eine Zeit- oder Kostenersparnis auf Mitgliederseite sorgt und das auf einem signifikanten Niveau, der macht vieles richtig. Das können aggregierte Brancheninformationen sein, um alle wichtigen Nachrichten an einer Stelle anzubieten, aber auch die Vermittlung von spezifischem Know-how zur Mitarbeiterfortbildung oder der Zugang zu relevanten Kundeninformationen für die eigene Online-Kommunikation.
Ein Hebel ergibt sich außerdem aus dem Thema „Trusted News“. Denn laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung stellen vorsätzlich verbreitete Falschinformationen im Internet für 84 Prozent der Menschen in Deutschland ein großes oder sogar sehr großes Problem für unsere Gesellschaft dar.* Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Identifikation von vertrauenswürdigen Quellen immer wichtiger wird. Verbände können an dieser Stelle eine Schlüsselposition einnehmen und Ihre Mitglieder zuverlässig mit geprüften Informationen versorgen.
Gerade kleine und mittlere Unternehmen sind darüber hinaus auf Unterstützung in der digitalen Außendarstellung und im Vertrieb angewiesen. Die Fülle an Plattformen mit Profilen und Social-Media-Kanälen, auf denen die Zielgruppe mit jeweils angepassten Inhalten bespielt werden muss, sorgt für Orientierungslosigkeit und Überforderung. Vernetzung findet in Verbänden zwar schon immer auf Kongressen und in Seminaren statt, kann aber auf Basis der aktuellen digitalen Möglichkeiten ebenfalls einen Schritt weitergedacht werden, um einen ganzjährigen Austausch zu fördern und Synergiepotenziale zu maximieren.
Communities, die Vertrauen fördern
Nach diesem Perspektivwechsel kann nun wieder die Verbandsbrille aufgesetzt werden. Hier kristallisiert sich seit zwei, drei Jahren ein neues Problem heraus: Klassische, etablierte Kommunikations- und Informationswege entwickeln sich zunehmend zur Sackgasse. Die Kosten für Papier und Porto steigen kontinuierlich. Das klassische Verbandsmagazin wird vielerorts immer seltener produziert oder sogar eingestellt. Im Angesicht einer Flut von Informationen und digitalen Quellen sinken die Öffnungsraten von Newslettern rapide und auf den Social-Media-Kanälen bestimmt der Algorithmus die Reichweite. Wie also die Mitglieder außerhalb der Kongresse und Arbeitsgruppen zuverlässig erreichen, um mit dem entwickelten Asset-Set aus Information, Kommunikation und Alltagshilfen den Grundstein für emotionales Vertrauen zu setzen?
Die Antwort darauf könnte die Rückbesinnung auf das Wesentliche sein. Die Förderung der Gemeinschaft, das füreinander Einstehen, das voneinander Lernen, das Geben und Nehmen, das aufeinander Achtgeben und Helfen. Denn was zuletzt in Vergessenheit geraten ist, wird in Zukunft unheimlich wertvoll sein: Der Aufbau einer eigenen starken Themen-Community. Eine Community, die keine Ansammlung von Followern ist, sondern eine Community, die Mehrwerte liefert für alle, die Teil dieser Gemeinschaft sind.
Bringen Sie alle relevanten Stakeholder an diesem einen Ort zusammen, fördern Sie das Vertrauen untereinander und erleben Sie, wie Ihre Community dynamisch interagiert. Auf diese Weise entsteht eine tiefe Bindung zum Verband, quasi ein Lock-in-Effekt, der Ihnen langfristig auch finanzielle Sicherheit verschafft.
Lösungen, die Freiheit schaffen
Der Aufbau der eigenen Community kann Hand in Hand mit dem Ziel der Digitalisierung des Verbands einhergehen. Denn im heutigen digitalen Zeitalter und der zunehmenden Diversifikation von Plattformen und Kanälen macht es durchaus Sinn die Mitglieder auf eine eigene Spielwiese mit eigenen Regeln und voller Datenhoheit zurückzuholen. Das verschafft Freiheit, unabhängig von Algorithmen und Gatekeepern die eigene Marke in den Mittelpunkt zu stellen und mit den eigenen Botschaften garantiert alle Mitglieder und Stakeholder zu erreichen. Wichtig dabei ist es, auf eine Lösung wie Newsload zu setzen, die sich ohne großen Aufwand nahtlos an bestehende Systeme anschließt, Prozesse verschlankt und bestenfalls neue Erlösquellen erschließt. Zudem sollte die Plattform alle identifizierten Ansätze berücksichtigen, damit Sie in einen lebendigen, wertvollen Austausch mit Ihren Mitgliedern kommen. Denn genau dann entsteht der emotionale Vertrauensvorsprung, mit dem Sie sich nicht nur als Interessensvertreter und Dienstleister, sondern auch als Impulsgeber unersetzlich im Alltag Ihrer Mitglieder machen.
* https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Presse Pressemitteilung_Grosse_Mehrheit_erkennt_in_Desinformation_eine_Gefahr_fuer_Demokratie_und_Zusammenhalt_20240228.pdf
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